Blog umbenannt – auf zu neuen Ufern?!

Auf Anraten von Chris Kühn habe ich Anfang 2015 meinen Blog umbenannt. „Grün p(p)uR“ erschien nach dem Suding (FDP)-Zitat unpassend und man riet mir, ein paar Signale zu senden, dass ich „verstanden“ habe. „Grün pur“ war auch so verstanden worden, dass ich meinte, die alleinige Wahrheit gepachtet zu haben (nö, aber ich weiß, dass ich zu oft so formuliere, als wäre dem so). Man legte Maß an mich an – was richtig war. Die Provokation war unpassend geworden, nachdem ich verbal so daneben gehauen hatte.

Für anderthalb Jahre hieß das Blog jetzt schlicht „Jörg Rupps Blog“, ein Blog für Malsch, Karlsruhe und die ganze Welt, weil es ein politisches Blog war – und auch weiterhin sein wird. Ich beschäftige mich ja vor allem mit Blogschreiben, weil es ein Ventil ist für das, was mich politisch beschäftigt. Die GRÜNEN, nach wie vor, Politik allgemein, die Nazis nicht nur in Karlsruhe, der Gemeinderat in Malsch, jetzt neu „JETZT!ANFANGEN“.

Manchmal hatte ich hier persönliche Dinge veröffentlicht – aber irgendwie passte das nie zum Rest. Ein neues Blog eröffnen und dann zwei führen – ich habe die Befürchtung, ich würde dann beiden nicht mehr gerecht. Es ist ja auch nicht so, dass ich Texte schrieb, die journalistischen Ansprüchen genügten oder super gut wären. Die Illusion habe und hatte ich nicht. Ich schreibe, wie mir „der Schnabel gewachsen“ ist, aus meiner persönlichen Sicht und oft genug überlese ich Tippfehler und entdecke sie erst beim vierten Mal drüber lesen. Ich bin textaffin, selbst wenn ich male, male ich am liebsten Text.

Textmalerei
Textmalerei

Aber in mir steckt auch der Mensch Jörg. Der Mensch, der erkannt sein will. Der Mensch, der Dinge erlebt und fühlt, der eine Sicht auf die Dinge hat, die man mit dem Hobby-Politiker nicht in Verbindung bringt. Es gibt Aspekte, die ebenfalls nach außen wollen. In der weiten Debatte um Gender steckt zum Beispiel immer noch der Männerrechtler, der mal versucht hat, Vaetergruen zu betreiben. Der Titel „nichts unversucht“ soll auch zeigen, dass die Biografie auf dieser Seite genau etwas ähnliches aufweist – selbstverständlich gibt es viele Dinge, die ich nie versucht habe und auch nie versuchen werde. Aber auf meinem Weg habe ich mich immer wieder neu erfinden müssen – im Rahmen meiner Möglichkeiten habe ich vieles nicht unversucht gelassen. Und wer weiß, worauf ich mich noch einlassen werde.

Der „mittelalte, weiße Mann“ ist ein Hinweis darauf, dass auch Genderaspekte aus meiner Sicht thematisiert werden können. Und dieser Text hier ist der Aufruf an mich, mutig zu sein. Es werden hier keine großen Geheimnisse gelüftet werden, keine Angst, mein Sexualleben wird (vermutlich) völlig außen vor bleiben. Aber manchmal brauchen auch noch so gute Texte eine Ergänzung. Dieser wirklich gute Text war der Anlass für mich (ich lese regelmäßig durch verschiedenste Blogs) , darüber nachzudenken, wie das für einen mittelalten (50 – gilt das noch als mittelalt?), untrainierten, weißen Mann ist, in einer Welt, in der das männliche Leitbild der dreißigjährige, selbstoptimierte Modelltyp ist, der mindestens einmal im Jahr einen Halbmarathon läuft. Ich wollte (und werde) einen Text dazu schreiben – aber unter dem bisherigen Titel erschien mir das unpassend. Und wie gesagt – ein extra Blog?

Also, auf zu neuen Ufern. Mal sehen, ob es mir gelingt.

 

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