Vor knapp 10 Jahren habe ich, kurz vor der Kommunalwahl 2014, einen „Zusammenstoß“ mit dem Pfadfinderbund Süd. Ich hab diesen und die daraufhin folgende juristische Auseinandersetzung an dieser Stelle sowie das Verfahren vor dem OLG im Blog dokumentiert.
In der Folge habe ich versucht, die Reaktionen darauf auf einer Webseite zu dokumentieren, die „Kritik am Pfadfinderbund Süd“ hieß. Es gab Kontakte nach Eberbach, die mir damals einen Einblick in die Arbeit des PBS gaben, die meine Vorbehalte, wie ich sie nach den Vorgängen in Malsch formuliert hatte, bestätigten. Irgendwann verlief dann aber alles im Sande, ich fühlte mich relativ alleine, kam nicht weiter, die Presse zeigte kein großes Interesse – auch nicht, wenn sich das, was Panorama 1995 in einem Beitrag zeigte, Kontinuität aufwies. Es war zwar kein Kampf gegen Windmühlen – aber ich hatte kaum eine Chance, mehr aufzudecken. Die dazugehörige Webseite löschte ich irgendwann. Was leider ein bisschen doof war. Die Inhalte aber sind noch da – die damalige Webseite ist über das Internet-Archiv zu finden und natürlich habe ich diese Sachen auf meiner Festplatte. Ich habe meine Erkenntnisse der damaligen Webseite noch einmal hier zusammen getragen.
Bemerkenswert ist, dass mich immer wieder mal Anfragen erreichen. Da erzählen Eltern, dass sie ihr Kind zu den Pfadfindern gebracht haben. Als sie im Bekanntenkreis davon berichten und vor allem, dass das Kind ins Lager mitgehen soll – fangen andere Eltern auf einmal nachzufragen, ob sie sicher seien, dass sie das wollen. Und landen dann in diesem Blog mit den alten Artikeln. Es fallen Sätze wie
In den 80er-Jahren war ich selbst Mitglied dieser Vereinigung. Der heute noch immer amtierende Vereinsvorsitzende war damals mein „Führer“ (so hießen die Leiter damals noch).
Äußerst erstaunt hat mich aber, dass manche Abläufe auch 2014 noch üblich waren, z.B. der Zwang, dass alle zusammen geschlechtsübergreifend mit den Erwachsenen nackt duschen müssen
Aber auch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Die komplette Leitungsebene des PBS ist durchsetzt von Rechtsextremen, die ihre sehr eigene, völkische Weltanschauung haben und diese weitergeben. Nicht in der Gruppenstunde, zumindest nicht explizit, nicht gegenüber Außenstehenden (z.B. Eltern). Wohl aber intern, bei Schulungen, Gesprächsrunden, Leiterrunden. Dazu 3-4 große Familien, die den PBS unter Kontrolle haben, indem sie alle wichtigen Ämter unter sich besetzen.
Im innersten Zirkel des Stamm Cherusker gab es damals (ob es heute noch der Fall ist weiss ich nicht) die so genannte (geheime) „Tafelrunde“. Ausgewählt wurden nur besondere Mitglieder, die dann dem Stamm Cherusker besondere Treue schwören mussten (und noch ein paar Sachen mehr)
Es gab auch Presseanfragen – allerdings verlief das in der Regel im Sande.
Es bleiben nach wie vor Fragen offen. Vieles, was der PBS tut, ist nicht weiter schlimm. Es sind Pfadfinder und sie machen Pfadfindersachen. Sie verkaufen handgeschnitztes und selbst gebautes auf dem Weihnachtsmarkt. Sie haben Coronahilfen angeboten, so wie andere Pfadfindergruppen auch. Sie erkunden die Natur. Aber unter dem Deckmantel der Pfadfinderarbeit steckt halt auch was anderes. Und das belegen eben auch Berichte von Eltern, die ihre Kinder verändert finden, wenn sie dort einige Zeit sind.
Und: sie sind halt nach wie vor ausgeschlossen aus den großen Pfadfinderbünden und dafür gibt es Gründe, die in der Vergangenheit liegen und auch bis heute nicht geheilt sind.
Wer hier in der Region sein Kind Pfadfinder werden lassen möchte, dem sei empfohlen, den Pfadfinderbund Süd zu meiden. Eine Suche im Internet fördert ausreichend Alternativen zu Tage. So ein bisschen schrecklich finde ich allerdings schon, dass hinter vorgehaltener Hand Wissen über den PBS besteht – aber selten weiter gegeben wird.
Vielen Dank für die Reaktivierung der Seite zur Kritik am Pfadfinderbund Süd. Das finde ich insb. für Familien, die nicht mit der Geschichte des Bundes vertraut sind sehr wertvoll!