Es sind die Seiten ein- und derselben Medaille, die sich in diesen Tagen angesichts der Katasprophe im Golf von Mexico zeigen: nach der Explosion einer Ölbohrinsel, mit der im Auftrag von BP im Golf von Mexiko in 1,5 km Tiefe Öl gefördert wurde, strömen seit dem 20. April unkontrolliert, aber- und abermilionen Liter Öl ins Meer. Zwischenzeitlich gibt es ernsthafte Anzeichen und Belege für Schlamperei bzw. dafür, dass man sich (BP-)konzernseitig aus Profitgier für jeweils die unsichersten technischen Lösungen entschieden hat. Mehrere Versuche, das Loch im Meeresboden in dieser großen Tiefe zu stopfen, sind fehlgeschlagen, in der letzten Nacht der Versuch mittels der Aktion „Top Kill“ – laienhaft ausgedrückt, das Loch einfach mit soviel Dreck zu stopfen, dass es geschlossen ist. Momentan gibt es keine Lösungen, die vor allem kurzfristig helfen. Die Technologie der Tiefseebohrungen wird offenbar nicht beherrscht.
Andere Katastrophen dieser Art sind uns bekannt: die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl führte uns vor Augen, dass die Technologie im Ernstfall ebenfalls nicht beherrschbar ist. Leichtsinnig wurde die Katastrophe herbeigeführt. Es gibt genügend andere Beispiele, für die Unverantwortlichkeit, mit der Konzerne mit unserer Umwelt umgehen. Im Versuchsendlager „Asse“ zur Lagerung von Atommüll wurde ohne Rücksicht auf mögliche Folgen geschlampert, der Nachweis für die Atomindustrie, dass Atommüll entsorgt werden kann, wird auf dem Papier erbracht, die Gefahren verniedlich oder geleugnet. Eine Rückholung der Fässer scheint derzeit unmöglich – was passiert, wenn radioaktives Material in die Umwelt gelangt, weiß niemand. Die selbe Geschichte. Beim Uranabbau verbleibt radioaktiver Abraum ungeschützt in der Umwelt, mit allen Folgen für die Anwohner (die in der Regel nicht in Europa wohnen) und die Umwelt (auch nicht da, wo die Kraftwerke stehen).
Immer da, wo kurzfristige, finanzielle Interessen bestehen und Mitarbeiter von Konzernen skrupellos sind, geschehen solche Unglücke – im verlinkten Wikipedia-Artikel werden Namen wie Seveso, Bophal genannt, Öltankerunfälle wie der jüngste Anfang April, der nun das Great Barrier Riff bedroht, weil ein Tankerkapitän eine verbotene Abkürzung fahren wollte.
Betrachten wir uns heute den Umgang mit Eletroschrott, so muss man feststellen, dass sich eine ähnliche Katastrophe abzeichnet – nicht auf einen Schlag, sondern langsam und schleichend. Selbstverständlich nicht in Europa, sondern – wie immer auf dem Kontinent, der scheinbar noch nicht genug unter der Ausbeutung durch uns angeblich fortschrittlichen Westeuropäer und andere wetliche Industriestaaten gelitten hat – Afrika.
Denn eigentlich sollte EU-weit zumindest Eletronikschritt zurückgenommen und recyclet werden. Trotzdem landen viel zu viele Altgerte auf wilden Deponien in Afrika. Dort werden sie verbrannt, um so an die verbauten Ressourcen zu kommen. Gerade in Bezug auf Computer und -peripherie Unmengen von Altgeräten. Und gerade an diesem Beispiel wird deutlich, wie wichtig ein Sinneswandel und ein anderer Umgang mit den Ressourven notwendig ist. Ich habe 1994 meinen ersten PC gekauft, ein 386er PC. Ein Jahr später war es ein 486er, den ich immerhin bis Ende 1998 besaß. Als ich ihn vor 4 Jahren aus dem Keller geholt habe, hat er immer noch funktioniert. Zwischenzeitlich werden PC-Platinen und Karten nicht mehr in der selben Qualität gefertigt wie noch vor 15 Jahren. Der Trend zu kompakter Bauweise und all-in-one-Boards ist ungebremst, bei Laptops sogar unumgänglich. Auch wenn die Geschwindigkeiten nicht mehr in dem Maße zunehmen wie früher, so ist doch der Speicherhunger nach wie vor groß. Hard- und Software gehen da Hand in Hand, ohne dass für den Anwender wesentlicher Nutzen erkennbar wäre – außer man benötigt Grafikanwendungen. Ein Geschäftsmodell, an dem sich wenige bereichern, zu Lasten unserer Umwelt unter Ausbeutung teilweise seltener Rohstoffe, deren Recycling viele Menschen in den ärmsten Länder in ihrer Gesundheit bedroht. Eine Green-IT scheint meilenweit entfernt.
Die selbe Geschichte wie beim Öl, der Energiegewinnung, chemischer Industrie, Pharmabranche, Baumwollproduktion, Soja, Massentierhaltung, …
Die Antwort kann nur sein, bei sich selbst zu beginnen und sein Verhalten zu ändern. Die Konzerne werden es nicht tun. Und die Regierungen werden sich dem Druck der Lobbies beugen, mehr oder weniger alle. Neben der Selbstverantwortung bedarf es aber staatlicher Anreize, sich entsprechend zu verhalten. Wie sehr Menschen auf staatliche Förderprogramme reagieren, hat nicht zuletzt die falsche Abwrackprämie gezeigt, sondern auch die INstallation von viel Solarnergie in Deutschlan aufgrund des rot-grünen Erneuerbare Energien Gesetzes. Aber, wie gesagt, jede/r kann bei sich selbst beginnen: muss das neue Handy sein oder tut es vielleicht eine Vertragsverlängerung mit anderen Konditionen. Ein neuer PC oder reicht vielleicht eine Speichererweiterung? Ein neuer Fernseher, obwohl es der alte noch tut? Bei der Neuanschaffung ein sparsameres Auto? Kleider aus fairer Produktion? Und so vieles mehr.
Fangen Sie an. Mit einem Artikel, einem Produkt. (Bei mir war es übrigens vor vielen Jahren eine Liste mit Kosmetikherstellern, die ohne Tierversuche produziert haben. Damals war ich zum ersten Mal in einem Bioladen. Heute decke ich 80-90% meines Bedarfs ausschließlich mit Bio, bei Fleisch aus artgerechter Haltung. Nur Salt&Vinegar-Chips- . die such ich bisher vergebens :-)….)
Achja, und um die Eingangsfrage zu beantworten: ich befürchte : beides…
Mit den PCs hast du ja nun genau mein Spezialgebiet angesprochen. Seit einigen Jahren versuche ich nun schon (spätestens nach einer Kostenrechnung sehr erfolgreich!) Leute dazu zu bewegen, ihre PCs „bewusster“ zu modernisieren. Besonders lohnend ist das ganze bei Anwendungsfällen, in denen die Rechner sehr viel laufen, ohne dabei die ganze Zeit großartig gefordert zu werden – also der klassische Nerd mit seinem 24 Stunden laufenden Desktop oder jede Art von „Heim-Servern“.
Moderne PCs werden in den wenigsten Fällen voll ausgelastet; oftmals ist ein PC, der Leistungsmäßig dem Stand von vor 2-3 Jahren entspricht, jedoch in modernsten und daher effizienten Fertigungsprozessen hergestellt ist, nicht nur mehr als ausreichend, sondern vor allem sparsamer. Fast immer ist so eine Modernisierung auch bei besonders kritischen Teilen nachträglich möglich. Persönlich empfehle ich bei einem alten PC zunächst diese Maßnahmen:
– Hoffnungslose Fälle aussortieren. Bei einigen Systemen ist einfach Hopfen und Malz verloren; das Ding nutzt man entweder so wie es ist, oder kauft sich ein Nettop für 300€, der schneller ist.
– Netzteil erneuern. Moderne PC-Netzteile haben einen Wirkungsgrad von bis zu 90%, ältere oder besonders billige Netzteile haben dagegen nicht nur oft nur 50-60%, sondern sind oft auch noch brandgefährlich und verursachen durch instabile Spannungen unnötige Abstürze.
– Arbeitsspeicher (RAM) aufrüsten. Beim RAM gilt „es gibt nicht zu viel“. Das Zeug unterliegt keinerlei Verschleiß, der Stromverbrauch ist zu vernachlässigen. Also so viel rein damit, wie irgendwie geht; mindestens aber 512MB, besser 1GB. Wenn das mehr kostet als ein neuer Rechner oder schlicht nicht geht, haben wir einen der hoffnungslosen Fälle gefunden 😉
– Grafikkarte hinterfragen. Alte PCs haben fast immer eine für die damalige Zeit sehr leistungsstarke Grafikkarte – gängige Kandidaten, die mir hier immer wieder über den Weg laufen sind hier GeForce 6800 oder ATI Radeon X1900. Leistungsmäßig sind beide Karten heute „kalter Kaffee“, beim Stromverbrauch hingegen sehen diese Modelle übel aus, zumal sie nicht über Stromsparfunktionen verfügen, mit denen sie nur dann wirklich großen Stromhunger entwickeln, wenn sie auch genutzt werden, sondern eben _immer_ ihre 50-100W ziehen. Sofern es sich dabei um eine PCI-Express-Karte handelt, ist ein Ersatz durch ein moderneres Modell (ich denke ob des zu erwartenden Einsatzprofils hier insbesondere an die untersten Leistungsklassen, etwa eine Radeon 5450 mit 18W) problemlos möglich.
Sehr Schöner Beitrag hat mir gut gefallen, aber auch bei dieses Problem sollte man das an der Wurzel Packen und das sind nicht die verschiedenen Elektronik Geräte Selbst, sondern unser Konsum der wiederum durch der Globalisierung immer weiter anwächst. Sicherlich habe auch sie von Obsoleszenz gehört ect.