Wolfgang Weber
Vorsitzender
Pforzheimer Str. 5
Vorhabens der Vereinigung St. Pius X, in Ettlingen Räumlichkeiten
anzumieten.
Allgemein bekannt sind die Fakten, dass diese Organisation nicht nur durch die Holocaustleugnung eines ihrer ranghöchsten Vertreter, Bischoff Williamsen, in die Schlagzeilen geraten ist, sondern, dass sie auch im Rufe steht, einer zutiefst reaktionären Weltanschaung, Islamophobie und Frauen- und Homosexuellenfeindlichkeit das Wort zu reden.
Wir halten solche Ansichten für zutiefst demokratiefeindlich.
Es darf deshalb auch nicht verwundern, dass bei solchen Einstellungen Vertreter der Piusbrüder immer wieder Kontakt zu rechten Gruppen und Parteien haben. Der Gründer der Bruderschaft, Levebre, lobte schon in den siebziger Jahren die Diktatur in Chile und das faschistische Franco-Spanien. Auch die deutsche Gruppe der Bruderschaft mit ihrem bundesweiten Sitz in Stuttgart, fällt immer wieder durch Kontakte zu rechten Gruppen auf. Wie der Spiegel 2009 berichtete, formierte sich bereits 1994 in Stuttgart nach einem Auftritt des österreichischen Rechtspopulisten Jörg Haider ein sog. Canstatter Kreis. Dieser rechten Truppe, die unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stand, der sie als Plattform einstufte, um sich im rechtsextremen Lager über alle Grenzen hinweg zusammenzuschließen, stellte sich aus den Reihen der Piusbrüder der damalige Distriktobere Markus Heggenberger als Referent zur Verfügung, ein Mann, der auch immer wieder in der rechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“ als Autor vertreten war.
Hierzu gehört u. a. aber auch ein rückwärtsgewandtes Weltbild der Piusbrüder, nach dem Frauen zu den drei K`s zurück kehren sollten: Küche, Kinder und Kirche. Deshalb hört man von Vertretern dieser Vereinigung auch immer wieder Aussagen gegen die Emanzipation von Frauen.
Wenn Pater Heumesser nun laut BNN zu beschwichtigen versucht mit dem Hinweis, man habe in Feuerbach in Nähe der Piusbrüder eine Moschee und das Zusammenleben funktioniere dort gut, so vergißt er zu erwähnen, dass es beisielsweise in Orten wie Leutkirch massenhafte Proteste gegen die Eröffnung einer Grundschule der Piusbruderschaft gab.
Wir haben Ettlingen mit seinen Bewohnern bisher als tolerante und weltoffene Stadt erlebt, die auch demokratiefeindlichen Vorhaben immer eine klare Absage erteilte, siehe auch die zweimaligen erfolglosen und von den
Bürgern verhinderten Naziaufmarschversuche. Dies soll auch in Zukunft so bleiben.
Eine Organisation, weltlich oder religiös, die solche Positionen, wie die Piusbruderschaft vertritt, hat weder in Ettlingen, noch anderswo etwas zu suchen.
Mit freundlichen Grüßen
für den DGB-Ortsverband Ettlingen/ Malsch/ Albtal
das Ettlinger Bündnis gegen Rassismus und Neonazis
Wolfgang Weber
Vorsitzender