rassistische und ausländerfeindliche Hater

am Beispiel eines Beitrags in der ka-news. Die ka-news haben heute, am Ostermontag, ein Portrait über die Bloggerin Lisa Hess berichtet, die, ähnlich wie Martin Gommel, den ich schon länger kenne, Fotos von Menschen in der Karlsruher LEA (Landeserstaufnahmestelle für Asylbewerber_innen) macht, sich mit ihnen unterhält und das dann verbloggt. Sie lässt sich auf die Menschen ein, macht diesen und sein Schicksal – soweit erfahrbar – hinter der/m anonymen Asylbewerber_in sichtbar.

Die ka-news berichten schon länger immer wieder über Blogs aus Karlsruhe und der Umgebung, stellen Macher und Intention vor.  Die Community, die ka-news-Nachrichten kommentiert, ist geprägt von Menschen, die aus dem Schatten der Anonymität in klassischer Hatersprache über alles und jeden herfallen, den sie nicht verstehen wollen oder oft genug auch können. Die ka-news sind im Besonderen geprägt von einer Gruppe Rassisten, die dem Umfeld der Karlsruher Kargida zugeordnet werden kann – man erkennt Sprache und Sätze aus Kommentaren und Facebook teilweise wieder. Die Redaktion lässt das meines Erachtens schon zu lange laufen – Off-Topic-Beiträge werden ebenso selten gelöscht wie echte Beleidigungen und ausländerfeindliche oder hasserfüllte Kommentare.

Der Beitrag erschien heute morgen – und es dauerte bis kurz nach der Mittagszeit, wohl bis alle aufgestanden waren und dann entluden sich die ersten Kommentare – der bekannten Protagonisten hinter ihren Pseudonymen:

11-18

 

 

 

 

 

 

 

13-29

 

 

 

 

 

 

 

Und natürlich fallen sie auch, anonym, über den Blog her:

 

 

 

 

 

 

Stand 14:00 Uhr gibt es knapp über 50

 

 

 

 

 

1449

 

 

 

 

tumblr

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kommentare, bei Themen, die sich um Asyl drehen, sind es meist über 100 oder auch 200, manchmal auch mehr. Es endet meist in persönlichen Anfeindungen gegen einzelne Nutzer, die sich dem entgegenstellen. Befeuert wird das vom seltsamen Faible von ka-news, Polizeiberichte über Straftaten sehr breit zu veröffentlichen – und obwohl da die meiste Hetze stattfindet, Kommentare zuzulassen.  Früher dachte ich, auch da gilt „kein Fußbreit“ – zwischenzeitlich lese ich die Kommentare und die Artikel kaum noch. Aber diese Arbeit diese jungen Frau,  so in den Dreck zu ziehen, abzuwerten, sie persönlich abzuwerten – das ist eine typische Art und Weise, wie ich sie hier im Artikel „Sie sind da“ beschrieben habe.

Forciert wird das alles von einer in Karlsruhe von Rechtsextremen

getragenen Bewegung namens Kargida. Vergleicht man Beiträge bei Facebook und den ka-news, dann kriegt man die Leute auch ziemlich eindeutig eingekreist und ahnt zumindest, wer wer ist. Es gibt ein paar Leute, die dagegen anschreiben, so wie ich lange Zeit. Als am Ende die Angriffe zu persönlich wurde und Hausbesuche angedeutet wurden – löschte ich meinen Zugang.

Dieser junge Frau ist ebenso wie Martin Gommel Wertschätzung entgegen zu bringen – weil sie sich nicht darauf verlassen, was sie lesen oder hören – sondern sich ein Bild von den Schutzsuchenden machen. Ein Bild, dass zeigt, dass Menschen zu uns kommen – keine anonymen Zahlen an Flüchtenden. Keine Fluten – sondern Menschen, die teilweise ein schreckliches Schicksal haben – und denen diese Leute aus Gier, Neid und Missgunst, aus Verachtung für andere und Hass auf alles, was sie nicht kennen, selbst die grundlegende Hilfe verweigern würden. Die von Wirtschaftsflüchtlingen reden – ohne anzuerkennen, dass unser Asylsystem lange nicht mehr der Lage auf der Welt gerecht wird. Was machen wir, wenn morgen die ersten Küsten überschwemmt werden. Nehmen wir dann auch die CO²-Flüchtenden nicht auf – Opfer unseres umweltzerstörenden Wirtschaftens? Die, wenn sie argumentativ in der Sackgasse landen, immer behaupten, diese Menschen wären kriminell.

Ich bin mehr denn je überzeugt, dass es keine illegalen Schutzsuchenden in Europa geben kann. Europa ist reich und es gibt genügend Platz. Wer eine Perspektive hat, wird sich integrieren. Wer die Sicherheit hat, dass der Schulplatz morgen nicht von Vandalen verwüstet ist und das Ausbildungsunternehmen auch morgen noch steht – wird sich einlassen auf ein staatliches System, das jedem eine Chance bieten kann. Und die profanste Botschaft ist: wo Menschen kommen, kommen eben nicht nur nette Menschen. Aber dafür gibt es einen Rechtsstaat, der niemanden bevor- oder benachtieligen soll. Auch wenn es Rechtspopulisten immer und immer wieder behaupten.

Es braucht mehr Blogger_innen wie Martin und Lisa.

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Lisa

Danke 🙂